Frauen vor Ort
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Das Projekt „Frauen vor Ort“ wird vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) gefördert und ist Teil des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (BGZ).
Im Projekt werden Angebote oder Veranstaltungen aus den Bedarfen und Interessen der Frauen heraus entwickelt. Das heißt, dass die teilnehmenden Frauen in die Angebotsplanung einbezogen werden und Angebote teilweise sogar selbst durchführen. Dieser partizipative Ansatz ist für uns zentral und drückt sich auch in der personellen Zusammensetzung aus: die Projektleiterin arbeitet eng mit zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen aus den Communities („Multiplikatorinnen“) zusammen.
Unser zweiter methodischer Grundsatz ist der der Ressourcenorientierung: Wir orientieren uns an den Fähigkeiten, Kompetenzen und Potenzialen der Frauen und machen sie für die Angebote des Projekts nutzbar. So werden z.B. Malkurse von einer Kunstlehrerin geleitet, ein Nähkurs von einer Schneiderin/Modedesignerin u.ä.
Die Angebote und Veranstaltungen werden möglichst vielfältig gestaltet, es soll immer eine gute Mischung aus Frauencafés, Informationsveranstaltungen, Workshops, sportlichen-, kulturellen- und kreativen Angeboten, Ausflügen sowie Familienaktivitäten sein. Als Gruppen haben sich eine ukrainische, eine arabische und eine Gruppe von Spätaussiedlerinnen herausgebildet.
Das Thema „Gesundheit“ ist für uns sehr wichtig und wird in verschiedenen Bereichen aufgegriffen (Ganzheitlichkeit). Wir bieten zum einen regelmäßige Sportkurse an, die von den Frauen der Zielgruppe selbst geleitet werden (Pilates, Fitness, Tanzen, Hatha-Yoga u.a.), zum anderen haben wir aufgrund der Interessensäußerungen der Frauen spezielle Sportkurse organisiert. Hier sind der zweiteilige Schwimmlernkurs für arabische Frauen sowie der zweiteilige Fahrradlernkurs für erwachsene Frauen besonders hervorzuheben.
Auch in unseren Kochveranstaltungen, die wir im zweiten Projektjahr regelmäßig durchgeführt haben, stand das Zubereiten von gesunden, ausgewogenen Mahlzeiten mit frischen Zutaten im Vordergrund. An manchen dieser Kochveranstaltungen haben auch Kinder teilgenommen, denen wir das Bewusstsein für gesunde Ernährung ebenfalls vermittelt haben.
Der dritte Bereich zum Thema „Gesundheit“ ist der der seelischen Gesundheit. Wir haben mit einem Workshop zum Thema „Umgang mit Stress“ begonnen und ihn in einer losen Reihe fortgeführt. Der Bedarf war spürbar stark. Die Frauen kommen aus Kriegsgebieten und sind aufgrund dessen häufig traumatisiert. Ihnen möchten wir niedrigschwellig (nicht therapeutisch) die Möglichkeit geben, sich auszutauschen und Techniken zu erlernen, mit übermäßigem Stress und Belastungen umzugehen.
Unser Projekt versteht sich als Empowermentprojekt, das
- die persönlichen Ressourcen der Frauen stärken,
- ihre Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen fördern,
- sowie ihre Sprach-, Alltags-, sozialen und Wissenskompetenzen erweitern soll,
um eine selbständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.
Es soll darüber hinaus das Zugehörigkeitsgefühl zum Gemeinwesen fördern und Vertrauen in die hiesigen behördlichen Strukturen entstehen lassen. Damit werden die Grundlagen für mehr gesellschaftliche Teilhabe der Frauen mit Migrationsgeschichte geschaffen.
Frau
Miriam Gepp-Labusiak
Diakonisches Werk im Kirchenkreis Halberstadt e.V.
Bödcherstr. 2
38820
Halberstadt
(
Sachsen-Anhalt
)
Telefon: 03941 696374