
Frauengesundheit in Tenever
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Im Januar 2019 startet unser aktuelles Projekt " Neue Wege in der Gesundheitsförderung für alleinerziehende Frauen". Es wird als eines von drei Leuchtturmprojekten im Rahmen des Präventionsgesetzes §20a von den Krankenkassen im Land Bremen gefördert. Nähere Informationen sind unter Dokumente zu finden.
Seit 1989 praktiziert die Einrichtung Frauengesundheit in Tenever (FGT) Gesundheitsförderung speziell für Frauen in einem sozialen Brennpunktgebiet. Der Bremer Ortsteil Tenever liegt im Benachteiligungsindex der Sozialindikatorendatei der Hansestadt Bremen an zweiter Stelle der benachteiligten Gebiete (Bremen 2009). Ziel des Projektes war und ist es, Bewohnerinnen des Stadtteils zu Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein zu ermutigen, ihre Kenntnisse zu erweitern und ihre Stärken zu fördern. Mit den Handlungsfeldern - Befähigen und Ermöglichen, Vermitteln und Vernetzen, Interessen vertreten sowie gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen – setzt das Projekt die Grundideen der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung von 1986 in die Praxis um. Die Arbeitsweise des FGT basiert auf einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis, das Herangehen ist ressourcenorientiert, niedrigschwellig, orientiert an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und innovativ.
Die Leitideen der Ottawa-Charta werden im FGT durch feministische Gesichtspunkte ergänzt. Dies bedeutet, geschlechtsspezifische Rollenerfahrungen und Lebenssituationen von Frauen aufzugreifen und Frauen in ihrer Selbstachtung, Autonomie und Kompetenz zu bestärken. Sie werden als Expertinnen für ihre Gesundheit angesprochen. Das Stadtteilprojekt bietet niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten (z.B. Kinderbetreuung, muttersprachliche Anleiterinnen, kostenlose oder preisgünstige Teilnahme). Die Angebote reichen von regelmäßigen Kursangeboten z. B. Alphabetisierungs- und Bewegungskurse, Radfahr- und Schwimmkurse, Badezeiten nur für Frauen und Mädchen, Offene Treffen und Gesprächsrunden über eine breite Palette von Sonderveranstaltungen und Aktivitäten, die Wissen vermitteln, Kompetenzen und soziale Fähigkeiten stärken.
Das breitgefächerte Angebot fördert die Entwicklung von stützenden Netzwerken der Frauen untereinander: Informationen können ausgetauscht, akute soziale und gesundheitliche Problemlagen können miteinander besprochen und entschärft werden. Die Frauen - insbesondere Migrantinnen – sind besser über das Gesundheits- und Sozialsystem informiert und nehmen psychosoziale und medizinische Hilfsangebote gezielter und zudem rechtzeitig in Anspruch.
Die Erfolge der Arbeit des FGT zeigen sich in der Nutzungskontinuität und der intensiven Nachfrage aus dem Stadtteil. Unbürokratische Lösung von familiären Problemen (Versorgungsnotlagen, Schul- und Erziehungsfragen, Gewalt, Trennungen, Isolation, gesundheitliche Beschwerden, psychische Krisen) sind aufgrund des breiten Gesundheitsverständnisses und der seit dem Aufbau des Projektes geförderten guten Vernetzung möglich. Wie die Rückmeldungen der Nutzerinnen zeigen, trägt die Arbeit des FGT zu einem deutlich verbesserten körperlichen, psychischen und sozialen Befinden der Nutzerinnen, und damit auch von deren Familien, bei.
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Frau
Jutta Flerlage
Koblenzer Str. 3A
28325
Bremen
(
Bremen
)
Telefon: 0421 / 401728
E-Mail: FGT@gmx.net