
Sozialräumliche Angebote für Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Viele junge oder werdende Eltern fühlen sich von den Herausforderungen, die die neue Lebenssituation mit sich bringt, überfordert und verunsichert. Da sie in der Erziehung ihrer Kinder häufig auf sich selbst gestellt sind, benötigen sie eine intensive Unterstützung zur Bewältigung ihrer neuen Aufgaben. Beistand durch die Angehörigen sowie nachbarschaftliche Gemeinschaften, die bei der Bewältigung von Krisen helfen können, erfüllen diese Funktion häufig nicht mehr. Für das Entstehen von Vernachlässigung sind vor allem Risikofaktoren wie soziale Belastungen und Benachteiligungen verantwortlich. Isolation, ungewollte Schwangerschaft, Armut, Teenagerschwangerschaft, Sucht, Paarkonflikte oder auch Behinderungen der Kinder können zu Überforderungen führen. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die gesundheitliche Entwicklung eines Kindes von der sozialen Lage, in der es aufwächst abhängig ist. Zahlen belegen, dass Frauen mit einem niedrigen Sozialstatus häufiger von Frühgeburten und damit einhergehenden Entwicklungsverzögerungen betroffen sind als Frauen mit hohem Sozialstatus.
Der beste Weg, um Kinder vor Vernachlässigung zu schützen, ist die rechtzeitige Unterstützung der Eltern und die Früherkennung von Hilfsbedarf. Dazu ist es wichtig, dass die Aktivitäten ansetzen, bevor sich schädigende Entwicklungsverläufe verfestigen.
Die sozialräumliche Familienhilfe nimmt hier ihren Anfang und unterstützt werdende und junge Eltern in sozialer und medizinischer Hinsicht in aufsuchender Form. Ihr Anspruch ist es, gesundheitlichen Schädigungen der Kinder rechtzeitig entgegenzuwirken und die Familien bei der Bewältigung ihrer Probleme und zur Schaffung eines gesundheitsförderlichen Lebensraums zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern des Jugendamtes, werden junge Familien in aufsuchender Form behutsam in die Hilfsangebote der AWO-Familienbildungsstätte Soziale Dienste gGmBH Westmecklenburg einbezogen.
Ziel des Projekts ist es, die Fähigkeiten hinsichtlich der Versorgung, Pflege und Förderung der Säuglinge und Kleinkinder sowie die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu verbessern und bei den Eltern Bewältigungsressourcen zur Problemlösung in Krisensituationen aufzubauen.
Im Jahr 2006 wurden insgesamt 30 junge bzw. werdende Mütter/Eltern in junger Elternschaft in individueller Form von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Familienbildungsstätte begleitet. Besonders erfolgreich war die Form der Kleingruppenarbeit zu speziellen Themen, zum Beispiel Säuglingspflege oder Erziehungsfragen. Durch aufsuchende Begleitung gelang die Herstellung von Nähe zur Bildungseinrichtung. So konnte ein Teil der Frauen zur selbstständigen Teilnahme an Kursen motiviert werden. Dennoch gibt es auch immer wieder Familien, denen es sehr schwer fällt, sich auf die angebotene Unterstützung einzulassen. Hier erfordert die Arbeit mit den Müttern und Familien ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Diplomatie, rhetorischen Fähigkeiten und Konsequenz. Dies kann durch regelmäßige Teamgespräche und Supervision unterstützt werden.
Frau
Diana Rädisch
Brunnenstraße 34
19053
Schwerin
(
Mecklenburg-Vorpommern
)
Telefon: 0385 / 5958995/6
E-Mail: fbs@awo-schwerin.de